Ob man`s glaubt oder nicht - Berlin ist eine Wassermetropole. Wer die Hauptstadt zum ersten mal von Bord einer Segelyacht aus entdeckt, der wird erstaunt sein. 200 km befahrbare Wasserstraßen, viel Grün – ob Wälder oder ausgedehnte Parkanlagen – und mehr Brücken als in Venedig oder Amsterdam. Auf Spree, Havel und dem Landwehrkanal ist Berlin in seiner ganzen Vielfalt zu erleben und in der Innenstadt führt der Weg geradewegs an so berühmten Sehenswürdigkeiten wie der Museumsinsel, dem Regierungsviertel oder dem Schloss Charlottenburg vorbei. Nach Westen hin schließen sich die traumhaften Potsdamer und Brandenburger Havelseen an. An waldreichen Ufern liegen prachtvolle Schlösser, mondäne Villenviertel und moderne Wassersportanlagen. Hier zu segeln bedeutet eine einzigartige Kombination aus Boots-, Kultur- und Städteurlaub, rücken weltberühmtes Kulturerbe und unberührte Natur so nah zusammen wie nirgendwo sonst.

Die Havel hat in diesem Gebiet viele Gesichter und verbindet in flacher Wiesen- und Weidelandschaft mehr als 40 Seen aller Formen und Ausmaße. Zu den größten zählen zwischen Berlin-Spandau, Potsdam und Werder an der Havel der Templiner und der Schwielowsee und natürlich der Wannsee mit seinem legendären Strandbad. Auch Brandenburg an der Havel zeigt verschwenderisches Blau. 20 Prozent der Stadtfläche besteht aus Wasser und westlich der Domstadt finden sich neben Breitling-, Plauer und Möserscher See auch viele kleine, verträumte Gewässer. Alles in allem also ein paradiesisches Segelrevier, das mit gutem Recht zu den beliebtesten Binnenrevieren in ganz Deutschland zählt und zudem als Brücke nach Sachsen-Anhalt, Niedersachsen bis hin nach Hamburg dient.

Im Charterrevier Berlin-Brandenburg wurden große Anstrengungen unternommen, die seglerische Infrastruktur immer weiter zu verbessern. Die Charter-Bedingungen sind hier deshalb hervorragend und es gibt zahlreiche gut ausgebaute Marinas. An vielen Stegen signalisiert das Symbol der „gelben Welle“ ein „Herzliches Willkommen“ an die Segler. Piktogramme geben wichtige Informationen über Service- und Landgangangebote. Besonders die Sanitäranlagen sind in Gelbe Welle-Häfen außergewöhnlich gut. Eine weitere bemerkenswerte Initiative betrifft den barrierefreien Wassersport. Hier hat man sich speziell auf Gäste mit Mobilitäts- und Aktivitätseinschränkungen eingerichtet. So können Rollstuhlfahrer auf dem Plauer See einen Segelschein erwerben und es gibt viele Marinas mit modernen Hubliften und mobilen Rampen. Ein solches Engagement für den Segelsport verdient Respekt und sollte beispielgebend sein. Außerhalb der Marinas und Häfen ist das Ankern oder Anlegen in Buchten für eine Nacht erlaubt - Landschafts- und Naturschutzgebiete ausgenommen. Allerdings muss der Mindestabstand zum Schilf dabei 50 m betragen. An Bäumen festzumachen ist verboten, deshalb sollten Erdspieße verwendet werden.

Das in Deutschland herrschende kontinentale Klima mit den kalten Wintern und den warmen Sommern ermöglicht in der Regel eine Segel-Saison von April bis Oktober. Meist bieten die Winde gute Segel-Bedingungen, trotzdem sind auch starke Windböen und Stürme möglich. Deswegen sollte vor jeder Fahrt die Wetterlage überprüft werden.

In Brandenburg benötigen Charter-Crews keinen Segelschein. Für Berlin allerdings wird ab einer Segelgröße von mehr als 3 m² der „Sportbootführerschein Binnen unter Segel“ benötigt. Dies gilt schon für die noch zu Brandenburg gehörenden Abschnitte der Unteren Havel-Wasserstraße von der Nordspitze der Pfaueninsel bis Kilometer 16,4. Die örtliche Ausschilderung ist zu beachten. Die Fahrwasser sind in der Regel mit Tonnen bezeichnet. Ihre Tauchtiefe beträgt auf den Hauptwasserstraßen etwa 1,9 m, auf Nebenwasserstraßen mitunter weniger als 1 m. Deshalb sollten Charter-Crews besser nicht die meist gelb-schwarzen Untiefenkennzeichen übersehen. Ebenfalls ist es wichtig, bei der Törnplanung die Brückendurchfahrtshöhen mit einzubeziehen. Am besten ist es also, sich vor der Fahrt mit den aktuellen Karten auszustatten und so über Wassertiefen, Schleusenzeiten, Durchfahrtshöhen usw. informiert zu sein. Unter der Servicenummer vom Deutschen Wetterdienst (01805913913) sind Wind- und Wetterverhältnisse in Erfahrung zu bringen. Gern werden diese nämlich in Binnenrevieren unterschätzt, aber auch hier kann es zu Stürmen kommen, mit heftigen Böen und Wellen.

Berlin - Hauptstadt und Wassermetropole mit rund 200 km befahrbaren Wasserstraßen, mehr Brücken als in Venedig oder Amsterdam (fast 1000 Stück), viel Wald und Parkanlagen, Innenstadt auf Yacht zu durchqueren, weltberühmte Sehenswürdigkeiten wie Museumsinsel, Regierungsviertel und Schloss Charlottenburg direkt am Wasser gelegen, berühmtes Strandbad Wannsee
Potsdam - weltberühmtes Kulturerbe, Schloss Sanssouci
Brandenburg a. d. H. - Domstadt, 20 Prozent der Stadtfläche aus Wasser bestehend, idyllische Ausflüge durch die Beetzseen und zu den Emster Gewässern möglich

Havelseen–Töplitz, Potsdam, Spandau, Köpenick, Wannsee, Zehdenick