Überall vor der Küste Schwedens liegen sie verstreut, die Gruppen von großen und kleinen Inseln, Schären genannt und ein Paradies für Segler, die im Zickzack-Kurs durch dieses Gewirr hindurch eine Welt voll ursprünglicher Schönheit entdecken - teils von rauer und karger Einsamkeit und teils von im Einklang mit der Natur lebenden Menschen geprägt. Die kleinsten dieser Inselchen sind glattgespülte kahle Klippen, die größeren sind bewaldet und bewohnt. Bis ans Ufer baute die Bevölkerung ihre Behausungen, nicht selten erstrecken sich die Ortschaften über mehrere Inseln hinweg und wie auf schmalen Kanälen fahren die Yachten von Segel-Crews und die Boote der Einheimischen an den hübschen hölzernen Schwedenhäusern vorbei, die wie Perlen an einer Schnur am Ufer aufgereiht mit ihren bunten Farben in der Sonne leuchten. Die größten und schönsten Schärengärten liegen bei Göteborg und vor den Toren Stockholms, aber auch dazwischen locken unzählige dieser faszinierenden Labyrinthe aus Wasser und Stein scharenweise Segelurlauber aus aller Welt an.

Diese umrunden mit ihren Charter-Yachten gern den gesamten Südteil Schwedens, beginnend von der Halbinsel Sotenäs oberhalb Göteborgs aus. Dort gibt es viele einsame Fjorde, in denen man umgeben von hohen Felsen in den hellen Sommernächten gut und geschützt ankern kann. Oder sie verbringen den Abend in Smögen, im Süden von Sotenäs. In diesem Ort ist Party nonstop angesagt, in unzähligen Bars, Restaurants, Pubs und Diskotheken wird gefeiert und im Hafen erschallt bis spät in die Nacht Musik, über die eng an eng liegenden Boote hinweg, die zu einer einzigen Vergnügungsplattform verschmelzen. Entlang der Küste geht dann der Kurs, an der Südspitze Schwedens vorbei mit einem Abstecher zu den großen Inseln Öland und Gotland im Osten bis hin nach Stockholm, dem Venedig des Nordens. Von dort aus können sie mit ihrer Yacht durch das Landesinnere auf einem Kanalsystem mit vielen Schleusen und durch Binnenseen hindurch wieder zurück zur Westküste segeln, vorbei an wogenden Kornfeldern, ausgedehnten Wäldern und hübschen Städtchen und mit viel Zeit, dieses schöne Land auf diese ganz besonders reizvolle Weise kennenzulernen.

Ob Marina, Hafen oder eine geschützte Ankerbucht - überall in Schweden findet man für seine Segelyacht einen sicheren Platz für die Nacht und die nächste Ortschaft, in der man sich mit Benzin, Proviant und leckerem fangfrischen oder geräucherten Fisch versorgen kann, ist niemals weit entfernt. Beim Rasten in den Schärengärten jedoch ist es oft besser, mit der Landeleine direkt an einem der steil abfallenden Felsen festzumachen, die durch Erosion abgerundet und glatt geschliffen sind. Das Ankern könnte sonst wegen des felsigen Grundes recht schwierig werden. Die größten Charter-Basen an Schwedens Küste sind Marstrand im Westen und Stockholm und Saltsjöbaden im Osten. Aber auch in Mariehamn, dem Hauptort der Alandinseln, können Segel-Crews eine Yacht chartern und ihren Törn mit der Durchquerung eines der beeindruckendsten Schärengärten beginnen, der zwar noch zu Finnland gehört, aber nicht mehr als 50 SM von Stockholm entfernt liegt.

Die Segelsaison in Schweden dauert vom Mai bis Ende August/Anfang September. Im Frühsommer wärmt sich die Luft rasch auf, das Wasser aber ist noch kalt. Häufig baut sich nach schönen, sonnigen Tagen am Nachmittag oder Abend deshalb ein kräftiger Seewind auf. In einem so flachen Gewässer wie der Ostsee sind die daraus resultierenden Wellen kurz und steil und für ungeübte Segler durchaus nicht ungefährlich. Die Sommerwinde auf der Ostsee kommen überwiegend aus südwestlicher Richtung und sind eher mäßig bis schwach. Unterschätzen jedoch darf man sie trotzdem nicht. Besonders beim Segeln zwischen den Inseln und in den schmalen Sunden der Binnenseen kann es zu Kap- und Düseneffekten kommen und plötzlich ändert der Wind dann seine Stärke und Richtung. Selbst für erfahrene Crews kann das zur Herausforderung werden.

Navigatorisch verlangt das Segeln in Schweden den Yachtcharter-Crews einiges ab. So faszinierend die Schärengärten auch sein mögen - kein Skipper sollte sich von ihrer Schönheit ablenken lassen, wenn er seine Segelyacht durch die engen Durchfahrten zwischen den Inseln steuert. Das Fahrwasser ist oft sehr eng und links und rechts daneben lauern unsichtbar unter dem Wasserspiegel viele nicht verzeichnete Felsen und Untiefen. Auch in den Binnenseen und den Kanalsystemen ist absolute Aufmerksamkeit Pflicht, vor allem, wenn man das Segeln in flachen Gewässern nicht gewohnt ist. Rechnet man dann noch die oft unberechenbaren Windverhältnisse dazu, wird klar, dass Schweden kein Segelgebiet für Anfänger, sondern das perfekte Revier für sportliche Crews ist, die ihre Fähigkeiten bei einem spannenden Törn auf die Probe stellen wollen.

Schärengärten - die größten und schönsten liegen bei Stockholm, St. Anna, Karlskrona, Västervik, Örnsköldsvik, Lulea und Göteborg
Marstrand - 15 SM nordwestlich von Göteborg, Mekka der Schärensegler, idyllisches Städtchen, verteilt auf drei Inseln, viele liebevoll restaurierte Holzhäuser
Halbinsel Sotenäs - viele wunderschöne Fjorde und im Süden die berühmte Party-Stadt Smögen
Gotland und Öland - die großen Inseln vor der Ostküste Schwedens
Visby  Stadt auf Gotland, mittelalterliche Kirchen, Stadtmauer und die berühmte Rosengasse, Ausflug zur Villa Kunterbunt
Stockholm - Venedig des Nordens, Vasa Museum mit dem beim Stapellauf gesunkenen Flaggschiff des schwedischen Königs aus dem 17. Jahrhundert, malerische Altstadt auf der Insel Riddarholmen, Freizeitpark Skansen
Vätternsee - großer Binnensee, über Kanalsystem zu erreichen, mit dem im 16. Jh. erbauten Renaissanceschloss Vadstena und der Klosterkirche der Hl. Brigitta

Kungshamn, Ormestad, Stenungssund, Tjörn, Marstrand, Björkö, Göteborg, Hönö Röd, Karlshamn, Loftahammar, Oxelösund, Nyköping, Dalarö, Saltsjöbaden, Stockholm, Bullandö, Svinninge, Vaxholm, Österskär