7300 km Küste. 406 Inseln. Und das bei einem Land, das zu den kleinsten Europas zählt. Kein Wunder also, dass Dänemark eines der beliebtesten Segelreviere des Nordens ist. Man findet hier Stille und unberührte Natur. Malerische, vitale Städte fügen sich harmonisch in eine Landschaft ein, die so vielseitig ist, wie man einem so kleinen Land nur schwerlich zutraut. Die Dänische Südsee zum Beispiel mit ihren idyllischen Inseln, den Belten und Sunden erinnert an schönen Tagen, wenn sich die Sonnenstrahlen im leuchtend blauen Meer spiegeln, tatsächlich ein wenig an die wirkliche Südsee. Gern umsegeln Charter-Crews in einem Wochentörn die Insel Fünen oder starten mit dem doppelten an Zeit zum Rund Seeland, um im Kattegatt ihre Kräfte mit den rauen Wellen zu messen. Weiter nördlich zieht die einsame Insel Anholt abenteuerlustige Segler in ihren Bann. Sie ist teils felsig, teils grün und an den Küsten kann man eine faszinierende, steile Dünenlandschaft bewundern, die das Herz höher schlagen lässt. Abseits dieser bekannten Routen, weit im Osten, liegt die Insel Bornholm. Ihr Boden besteht aus Granit und das sorgt für ein so mildes Klima, dass im ?Capri des Nordens? sogar Feigenbäume wachsen. Malerische Felsküsten, feinster Sandstrand und dichte Wälder prägen diesen ganz besonderen Flecken Erde und auch hier werden Crews, die das erste mal in diesem Revier segeln, feststellen, dass das Segelgebiet zwischen dem europäischem Festland und der skandinavischen Halbinsel über einen ganz eigenen, überraschenden Charakter verfügt.

Den Dänen liegt die Seefahrt im Blut. Die Erben der Wikinger haben eine Jahrhunderte lange Segeltradition und verfügten seit jeher über eine stattliche Anzahl an kleinen Fischerei- und historischen Stadthäfen. Durch die wachsende Beliebtheit dieses Segelreviers bei Yachtcharter-Crews aber wurden die Liegeplätze im Laufe der Zeit immer knapper. Viele Segler behalfen sich damit, die Nacht in einer der reichlich vorhandenen geschützten Ankerbuchten zu verbringen und nur morgens kurz den Hafen zu besuchen, um sich mit Wasser, Treibstoff und Lebensmitteln zu versorgen. In den letzten Jahren jedoch baute Dänemark mit hohem Kostenaufwand sowohl alte Häfen aus als auch ausreichend neue Marinas. So sind heute an der ganzen Küste stets ein sicherer Liegeplatz und beste Versorgungsmöglichkeiten in Reichweite und die Infrastruktur für Segler mit Fug und Recht als ausgezeichnet zu benennen. Bei der Bootscharter stehen deutsche Crews vor der Entscheidung, ihre Segelyacht entweder in Deutschland oder in Dänemark zu chartern. Für Törns in der dänischen Südsee bieten sich Yachtcharter-Anbieter aus der Region Flensburg oder von der Insel Fehmarn an, denn die Entfernung nach Dänemark beträgt nur etwa einen Segeltag. Bornholm ist von der Insel Rügen oder Greifswald aus leicht zu erreichen. Selbstverständlich kommen aber auch dänische Yachtcharter-Firmen in Frage. Vor allem Dyvig, Apenrade, Svendborg oder Augustenborg sind dabei hervorzuheben.

Die beste Segelzeit in dänischen Gewässern ist - wie überall in der Ostsee - die warme Jahreszeit von Mai bis September. Steht zusätzlich zum Segeln auch Baden auf dem Plan, schränkt sich das mögliche Zeitfenster noch einmal auf Juli bis August ein. Das Ostsee-Wetter lässt sich eigentlich ganz einfach zusammenfassen: Wenn man nach Westen segelt, kommt der Wind aus West. Segelt man nach Osten, ist davon auszugehen, dass auch der Wind aus Osten weht. An dieser scherzhaften Segler-Regel ist einiges Wahres. Die vorherrschende Windrichtung ist West/Südwest, bei gutem Wetter allerdings gibt es auch häufig Ostwindlagen, bei denen einem die kalte Luft mit 4-5 Bft. ins Gesicht bläst. Beständig ist das Wetter hier nicht, es kann schnell umschlagen und dann baut sich rasch ein hoher Wellengang mit Böen auf, bei denen durchaus Vorsicht geboten ist. Trotzdem segelt es sich in der dänischen Südsee noch verhältnismäßig ruhig und entspannt. Segler, die jedoch eine Umrundung der Insel Fünen planen, sollten dies im Uhrzeigersinn tun, um im rauen Kattegatt mit ihrer Yacht nicht gegen die Wellen kreuzen zu müssen.

Auch, wenn es auf den ersten Blick nicht so scheinen mag: Die Ostsee ist ein durchaus anspruchsvolles Segelrevier. Es gibt keinen Tidenhub und nur wenige Strömungen, doch wie im vorigen Punkt bereits erwähnt, kann es bei umschlagendem Wetter zu hohen Wellenbergen kommen. Da dies mitunter sehr plötzlich geschieht, ist das regelmäßige Abhören der Wetternachrichten dringend zu empfehlen. Anfänger sollten sich auf geschützte Bereiche wie die dänische Südsee beschränken. Törns im Kattegatt hingegen sorgen bei erfahrenen Yachtcharter-Crews für angenehmen Nervenkitzel. Besondere Aufmerksamkeit ist dabei den engen Hafeneinfahrten zu widmen, in denen es zum Teil schwierige Strömungsverhältnisse gibt. Und schlussendlich sind auch die Untiefen und Sandbänke nicht zu vergessen, die schon so manchem allzu sorglosen Segler zum Verhängnis geworden sind.

touristische Hochburgen der dänischen Südsee:
Aerösköbing - historisches Städtchen auf der Insel Aerö
Faaborg - alte Hafenstadt auf Fünen
Troense - Kapitänsdorf auf der Insel Tasinge

beliebte Ausflugsziele von Rund Seeland:
Helsingör - Schloss Kronburg, Schauplatz von Hamlet
Kopenhagen - Haupt- und bedeutende Kulturstadt Dänemarks, Pflichtbesuch bei der Kleinen Meerjungfrau
Roskilde - alte Königsstadt, mehrere tausend Jahre alte Wikingerschiffe zu besichtigen

Kattegatt
Anholt - einsame Insel mit faszinierender Wüstenlandschaft

östliche Ostsee:
Bornholm - Capri des Nordens, Feigenbäume und feinster Sand, der jahrhundertelang durch Europas Sanduhren floss

Apenrade, Alsen, Svendborg, Ebeltoft, Aarhus/Egaa